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Pflegegrad beantragen: Ein Leitfaden für Angehörige

Pflegegradantrag wird ausgefüllt

Pflegegrad beantragen: Ein Leitfaden für Angehörige

08.05 2024

Ein wichtiger Schritt für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen ist die Beantragung eines Pflegegrades gemäß § 40 SGB XI. Dieser Pflegegrad legt fest, welche Art und welchen Umfang an Unterstützung und finanzieller Entlastung die Pflegebedürftigen erhalten können. Doch wie genau beantragt man einen Pflegegrad und welche Schritte sind dabei zu beachten? In diesem Leitfaden geben wir Ihnen einen Überblick.

1. Informationen sammeln und Bedarf einschätzen

Bevor Sie den Antrag stellen, ist es wichtig, sich über den Pflegebedarf des Betroffenen klar zu werden. Welche Einschränkungen bestehen im Alltag? Welche Hilfe wird benötigt? Hier können Pflegeberater, Ärzte oder ambulante Pflegedienste wertvolle Unterstützung bieten.

2. Antragstellung bei der Pflegekasse

Der Antrag auf einen Pflegegrad wird bei der zuständigen Pflegekasse gestellt. Dies kann die Krankenkasse sein oder eine private Pflegeversicherung. Der Antrag kann schriftlich, telefonisch oder online gestellt werden. Es empfiehlt sich, den Antrag möglichst frühzeitig einzureichen, um Wartezeiten zu vermeiden.

3. Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK)

Nach Eingang des Antrags wird ein Gutachter des MDK einen Hausbesuch durchführen, um den Pflegebedarf des Antragstellers zu überprüfen. Dabei werden verschiedene Kriterien wie Mobilität, kognitive und psychische Fähigkeiten sowie Selbstständigkeit im Alltag bewertet.

4. Bescheid erhalten und Einspruchsmöglichkeit

Nach der Begutachtung erhalten Sie einen Bescheid über den festgestellten Pflegegrad. Falls Sie mit der Entscheidung nicht einverstanden sind, besteht die Möglichkeit, innerhalb einer Frist von vier Wochen Widerspruch einzulegen. Hierbei kann es hilfreich sein, sich rechtzeitig fachkundige Unterstützung zu suchen.

5. Inanspruchnahme von Leistungen

Nach Feststellung des Pflegegrades können die entsprechenden Leistungen in Anspruch genommen werden. Dazu gehören unter anderem finanzielle Zuschüsse, ambulante Pflegeleistungen, Tages- und Nachtpflege oder auch die Bereitstellung von Pflegehilfsmitteln.

Jannik Artmann

Redaktion